Annette Schmucki: durst und frucht
wörter vollenden. jacob und wilhelm grimm.
musiktheater für fünf stimmen, acht instrumente und projektionen

maulwerker (Stimmen/Performer): Ariane Jessulat, Henrik Kairies, Christian Kesten, Katarina Rasinski, Steffi Weismann
proton bern (Instrumente): Dirigent Matthias Kuhn, Flöten Bettina Berger, Lupophon Martin Bliggenstorfer, Klarinette Richard Haynes, Kontraforte Elise Jacoberger, Harfe Vera Schnider, Klavier Samuel Fried, Violine Maximilian Haft, Violoncello Jan-Filip Ťupa
Komposition: Annette Schmucki
Regie: Therese Schmidt
Bühne/Kostüme: Hsuan Huang
Licht: Konrad Dietz, Textprojektionen: Annie Rüfenacht, Produktion: Helena Tsifildis
Musiktheater uraufgeführt am Musikfestival Bern 9.9.2017, ca. 75 Min.
weitere Aufführungen: Gare du Nord, Basel, Nov. 2017
Videodokumentation/Trailer: Diego Saldiva

ausgehend von der arbeit der brüder grimm am deutschen wörterbuch, erzählt durst&frucht vom jagen und sammeln der sprache. vom verfügbarmachen, bezwingen, zähmen wollen des sprachbergs und von dessen unbezwingbarkeit. von zwei brüdern, von ihrem unablässigen abarbeiten / vollenden der wörter. tag für tag, tür an tür, in sehr unterschiedlichen arbeitstempi, -techniken, -arten der vertiefung.
erzählt vom erkennen und anerkennen der lücken, der freiräume, der permanenten veränderung von sprache, deren randphänomenen, unfassbarkeit, offenheit. erzählt von jacob und wilhelm, die schliesslich über den wörtern durst und frucht sterben.
zu hören sind wörter, wortlisten, wortpartikel und fetzen von erzählung. zu hören sind pulse, klangklumpen und -felder. es ist eine grenzwanderung zwischen musik und sprache. ein kippen von sprache in musik, von musik in sprache. zu sehen sind fliegende wörter, sich öffnende münder, gespitzte bleistifte und ohren, schreibbewegungen.