Breakfast Opera
Jeden Morgen, überall in der Welt, frühstücken Menschen. Es ist ein alltägliches Ritual, das stark von individuellen Vorlieben und kulturellen Einflüssen geprägt ist. Makiko Nishikaze und das Ensemble Maulwerker transformieren die Thematik in eine räumlich-musikalische Situation. Die Komposition verbindet Klänge, Gesten, Gerüche, Stimmen, Bilder und verschiedene Sprachen. Die Fokussierung auf das Alltägliche öffnet einen Raum für neue Wahrnehmungen und fragt nach dem Motor unserer Handlungen.
UA: BAM! – Berliner Festival für aktuelles Musiktheater 20. /21.September 2018 Acker Stadt Palast Berlin

nishikazenishikaze

Breakfast Opera (2018)
Musiktheater für 4 Performer, Küche und mehrsprachiges Zuspiel
65 min.

ppt(2013)
räumliche Komposition für
5 Vokalperformer mit Instrumenten und Objekten

MM (2004/05)
für Mezzosopran, vier Stimmen und Kammerorchester
70 min.

oratio
(2000)
für fünf Stimmen

CHANT I, II, III
für Solostimme (Christian Kesten)

Ach, Piano!
I und V (2015-16)
für Klavier vierhändig

forest-piece II (2011)
für Frauenstimme und Clavichord (oder Klavier)


*1968 in Wakayama (Japan).
Nach Abschluss ihres Kompositionsstudiums an der Universität Nagoya in Japan, setzte sie ihr Studium am Mills College in Oackland (Kalifornien) bei Alvin Curran und an der Universität der Künste Berlin bei Walter Zimmermann fort und schloss 1999 als Meisterschülerin ab.
Die Musik von Makiko Nishikaze ist zurückhaltend und subtil ohne schrille Akzente. Die Zuhörer werden durch die der Komposition innewohnende Konzentration zur Aufmerksamkeit verführt.
Sie lebt und arbeitet in Berlin. An Preisen und Stipendien erhielt sie u.a. das Kompositionsstipendium des Berliner Senats (2010), Deutsches Studienzentrum Venedig (2011), Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (2013), Casa Baldi Olevano Romano (2014), AIR Krems (2014). Ihre Werke wurden weltweit aufgeführt, u.a. bei: MaerzMusik Berlin (2003, 2006, 2014), New Music Marathon Northwestern University, Chicago (2006) Festival Klangwerkstatt, Berlin (2006, 2009, 2011), Donaueschinger Musiktage (2007), “Music We’d Like to Hear”, London (2007, 2011, 2014), Ulrichsberger Kaleidophon, Österreich (2013). Lehraufträge für Komposition oder experimentelle Musik an der Wakayama University, Japan und der UdK Berlin. 2013 Gastkomponistin am Mills College, Kalifornien. 2014 Gastkomponistin bei den Wiener Tagen der Zeitgenössischen Klaviermusik. Zahlreiche CDs. http://www.makiko-nishikaze.de



MM
Die Komponistin Makiko Nishikaze und der Regisseur Christian Kesten konzipieren ein installatives Raum-Musiktheater, das auf der literarischen Grundlage des Johannes-Evangeliums, Kapitel 20, basiert und Maria Magdalena in den Mittelpunkt stellt.

Christian Kesten zur Inszenierung: "In meiner Arbeit an einer neuen Form von Musiktheater wird ‘Raum‘ als musikalischer Parameter behandelt. Der Raum ist das Feld, in dem sich weniger Musik und Theater, eher die akustische und die optische Wahrnehmung berühren.
Der Boden des Werner-Otto-Saales im Konzerthaus besteht aus 132 Hubpodien, die der Bildende Künstler Kai Schiemenz zu einer Landschaft gestaltet, die Sänger, Musiker und Publikum gleichermaßen bevölkern; sie sind alle in einem Raum.
Sänger und Instrumentalisten bilden durch Verteilung im gesamten Raum unterschiedliche Konstellationen. Durch die verschiedenen Entfernungen entsteht für den Zuschauer nicht nur rein akustisch, sondern zusätzlich durch die physische Präsenz eine sinnliche Wahrnehmung des Raumes, in dem er sich selbst befindet.
Komposition und Inszenierung schaffen Hand in Hand durch Gestaltung der Konstellationen unterschiedliche räumliche Strukturen. Jeder Zuschauer hat seinen individuellen Hör- und Blickwinkel des Stücks und nimmt genauso wie jeder Sänger oder Instrumentalist Anteil an dem gemeinsam geteilten Raum."

Die Maulwerker und das Kammerensemble Neue Musik Berlin
Inszenierung: Christian Kesten
MaerzMusik Festival für aktuelle Musik 2006, Konzerthaus Berlin

oratio
oratio ist ein raumbezogenes Stück; die Positionsveränderungen der Ausführenden im Raum beeinflussen die Wahrnehmung der Klänge.

„Das Thema meiner Arbeit ist 'Hören‘.
Ich stelle unser aller Neigung in Frage, Musik mehr und mehr auf eine passive Weise wahrzunehmen. Wir tendieren dazu – ich selbst eingeschlossen – den Klängen zu folgen gerade so wie sie in Erscheinung treten. Was ich in meiner Musik zu erreichen versuche, ist, Klänge zu schaffen, die zum aufmerksamen Hören einladen. Während ich das gestische Material meiner Musik beschränke, bin ich stark an subtilen Veränderungen interessiert: der Noten, der Intervalle, der Dichte und Klangfarbe durch verschiedene Instrumenten- oder Stimmenkombinationen. Durch all dies versuche ich einen unvorhersehbaren Fluss zu schaffen, der die Zuhörer einlädt, an der Entwicklung der Musik im realen Moment teilzuhaben.“ (Makiko Nishikaze)

UA: Kleiner Wasserspreicher Berlin 2000