Untitled #20 (2018)
für 20stimmigen Chor(31 Min.)

zunge lösen (1990/1999)
für Zunge und Atem
für einen bis unendlich viele Spieler
Dauer: ad lib. (Versionen: 7 – 9 min)

feld 037 grundlos (2010)
für drei Stimmen und vier Lautsprecher

PÅ STUDIEFÖRBUNDET (2006)
für zwei Männerstimmen und einen sprechenden Bongoisten

LIFT (2005)
7 min.

FAHREN (1995)
für 6 Stimmen
5 min.

des Kleinen Übergewicht (1995)
für Stimme und Dinge

parochial (1997/98)
für sieben Ausführende
70 min.

fünf stimmen acht hände
für 5 Stimmen, 2 Papier- und 2 Plastiktüten.
*1966. Als Komponist und Klangkünstler, Vokalist, Performer und Regisseur arbeitet er an Verbindungen von Stimme und Aktion, Musik und Sprache, an der Durchdringung von Klang und Raum.

Maulwerker und Zusammenarbeit mit Dieter Schnebel seit 1987. Interpret Neuer Vokalmusik und Neuen Musiktheaters mit zahlreichen Uraufführungen auf internationalen Festivals, von Schnebel, Demierre, Mello, Nishikaze, Schedl, ter Schiphorst, u.v.a.
Seit 1983 Kompositionen für verschiedene Ensembles, Solisten und Situationen; solistische Arbeit als composer-performer (Stimme und Aktion). Kompositionsaufträge aus Berlin, New York, der Schweiz u.a. Aufführungen seiner Werke in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Frankreich, Spanien, Kroatien, Libanon, Russland, USA, Kanada, Brasilien und Japan. Stipendiat u.a. in der Villa Aurora Los Angeles. Lehraufträge und Gastseminare in den USA, Deutschland, Österreich, Israel.
Als Regisseur inszenierte er Cage, Jürg Frey, Tom Johnson, Kagel, Schnebel, Sciarrino u.a. in Berlin (Festival MaerzMusik), Theater Bielefeld, Festspielhaus Hellerau, Festival Les Amplitudes in der Schweiz, Gastspiele in Athen, England und Brasilien.


Stimmlose, geräuschhafte vokale Klänge werden bei sehr ebenem Klangstrom und beim Ein- wie Ausatmen gleich gehaltener Mundstellung zu einem stehenden Klang, der über mehrere Minuten gehalten werden kann.

Verschiedene Mundstellungen erzeugen entsprechend verschiedene Klangfärbun-gen: Eine weit geöffnete Mundstellung deckt ein weites, reiches Frequenzspektrum ab, eine enge Mundstellung fokussiert den Klang. Zwar lassen sich über das Internationale Phonetische Alphabet die Klänge vokalen und frikativen Mundstellun-gen zuordnen, jedoch verliert sich durch die ebene Atmung und den Effekt des stehenden Klanges die Assoziation zu Sprache und der vokale Klang wird vielmehr instrumental wahrgenommen. Ein Einfluss durch die Ästhetik elektronischer Musik lässt sich nicht leugnen, obschon keine Elektronik eingesetzt wird, nicht einmal Mikrofonierungen.

Analog zu Barnett Newmans „Farbfeldern“ entstehen „Klangfarbenfelder“. Die Einbeziehung des Raumes in Tiefe und Breite lässt den Klang skulptural werden.

Untitled #20 im Rahmen von VOKALE RÄUME, Mai 2018 – Ballhaus Ost Berlin

CHOR: Zoé Alibert, Dorothea Braun, Audrey Chen, Fernanda Farah, María Ferrara, Heather Frasch, Annie Gårlid, Katia Guedes, Ariane Jeßulat, Henrik Kairies, Zoe Knights, Alexey Kokhanov, Olga Kozmanidze, Rebecca Lane, Renata Sachs, Heike Schmidt, Hanna Schoerken, Ela Spalding, Tilmann Walzer, Steffi Weismann
Komposition und Dirigat: Christian Kesten